Der Deckel ist der Clou
Aus der kleinen Fabrik im Norden Italiens ist in den vergangenen Jahrzehnten ein Süßwarenimperium geworden und die unterschiedlichen Marken zu Klassikern. So auch die nutella Verpackung. Das geschwungene Glas hat sich in seiner Form nicht verändert; seine Silhouette ist unverwechselbar – vergleichbar mit der Kultflasche von Coca-Cola. Doch in der nutella Verpackung steckt noch eine Besonderheit – nämlich im Deckel. Es soll Leute geben, die das Öffnen förmlich zelebrieren. Erst ein kurzes Schleifen, dann ein kräftiges Knacken. Am Ende erwartet den Schokoliebhaber eine goldene Schutzfolie, die vor dem Genuss mit Geduld und Fingerspitzengefühl sauber abgetrennt werden muss.
Das Geheimnis für das Knacken liegt in der Dichtung und stammt seit dem Start der Nussnugatcreme in Deutschland aus dem südniedersächsischen Alfeld vom deutschen Mittelständler . Rund fünf Millionen Dichtungseinlagen verlassen pro Jahr die Fabrikhallen in der Leinestadt. Bei dem weltweit kaum noch angewandten Verfahren werden Aluminiumfolie und Pappe mithilfe von Dutzenden winzigen Wachspunkten zusammengefügt. Bei genauem Hinsehen kann man diese nach dem Öffnen auf der Folie sogar noch erkennen. Wird der Deckel aufgeschraubt, reißen die vielen winzigen Wachsverbindungen auf und das Geräusch entsteht. Die Pappe bleibt im Deckel, die Folie klebt weiter auf dem Glas und schützt die Creme.